Königszelt (Stand: Oktober 2002)


Königszelt (Jaworzyna Sł.) Als man 1843 die Strecke Breslau - Freiburg(Schles) in Betrieb nahm, brauchte man einen Namen für den auf freiem Feld errichteten, späteren Knotenbahnhof mit der Linie Schweidnitz - Striegau. Bei der Suche stieß man auf dem Umstand, dass im Jahre 1761 im Siebenjährigen Krieg während des Lagers von Bunzelwitz hier irgendwo das Zelt Friedrichs des Großen gestanden haben musste. Fortan hieß das neu gegründete Eisenbahnerdörfchen "Königszelt".

Nach dem 2. Weltkrieg war das nun polnische Königszelt eine der Hochburgen der Baureihe Ty2 (DRG-52) in Schlesien. Bis Mitte der 80er Jahre konnte man täglich noch über ein Dutzend Maschinen dieser Baureihe auf den Nebenstrecken rund um Königszelt erleben, ehe die Dieselkonkurrenz übermächtig wurde. Die letzten Ty2 hielten sich noch bis Herbst 1991. Obwohl anfänglich Hoffnung bestand, den Planbetrieb durch die Errichtung eines Museums á la Wollstein (Wolsztyn) retten zu können, reichte es nur zu allenfalls sporadischen Einsätzen auf der Strecke Striegau (Strzegom) - Merzdorf (Marcziszow). Nach einem letzten Aufflackern des Dampfbetriebes im Jahre 1995 endeten alle Träume mit der Stilllegung der Strecke endgültig.


Ty2-949 wartete im Sommer 1991 im heimatlichen Bw unter Dampf stehend auf neue Taten...
 
...während sich Ty2-305 mit ihrem Zug nach Merzdorf bereits kurz vor Striegau befindet.

Ty2-305 mit dem gleichen Zug hinter Kauder (Klaczyna)...
 
...und bei der Einfahrt in Grosshau (Poreba Gorska).

Auf dem Rückweg von Merzdorf erreicht Ty2-305 den Bahnhof Rohnstock (Roztoka) und wird nach Jauer (Jawor) weiterfahren.
 
Ty2-81 verlässt mit einem Sonderzug am Haken den Bahnhof Thomasdorf (Domanow).

Das schönste Motiv der Strecke: Ty2-81 vor der Stadtkulisse von Bolkenhain unterhalb der Bolkow-Burg.