Wojkowice

Wojkowice: Neben den Sandbahnen fanden Dampfloks auch bei den Kohlegruben Oberschlesiens ein reiches Betätigungsfeld. Wegen der besonders günstig zu habenden Betriebsstoffe Kohle und Wasser konnten sie sich hier länger als in allen anderen Bereichen halten: Erst Mitte der 90er Jahre wurde auch die letzte Anschlussbahn verdieselt.

Eine dieser letzten dampfbetriebenen Bahnen war die der Grube "Jupiter" in Wojkowice, die neben den für die oberschlesischen Werkbahnen typischen D-Kupplern der Reihe Tkp auch noch zwei Schlepptenderloks der Reihe Ty45 einsetzte. Während die Tkp den Verschub an der Schachtanlage übernahmen, wurden die beiden Ty45 wechselweise auf der etwa 5 km langen Strecke zur Abraumhalde eingesetzt. Diese wies kurz vor der Halde eine Spitzkehre mit anschließender starker Steigung auf, so dass die Abraumzüge am Fuße der Halde stets geteilt und dann von der Ty45 in Gruppen zu je fünf Wagen unter großer Anstrengung den Berg hinauf geschoben wurden. Das Verkippen des Abraums erfolgte danach quasi in Zeitlupe, da bereits direkt am Ausgang des Zechengeländes dutzende Kohlensammler die Wagen gestürmt hatten und auch die kleinsten noch verwertbaren Kohlebrocken aus dem Abraum klaubten. Das Lokpersonal war anscheinend irgendwie am Geschäft beteiligt und so zog sich die Entladung des gesamten Zuges über etliche Stunden hin, obwohl eine gute halbe Stunde eigentlich gereicht hätte. Da wundert es kaum, dass nur zwei bis drei Abraumzüge pro Tag verkehrten.


Blick auf den Werkbahnhof der Zeche Wojkowice: Links rangiert Tkp-3145, rechts wartet Ty45-345 auf den Zug.
 
Tkp-3145 beim Verschub eines Abraumzuges.

Ty45-345 vor der Spitzkehre am Fuße der Halde.
 
Kohlensucher in Aktion...

Ty45-345 drückt den Zug mit Volldampf die Steigung hinauf.
 
Rückfahrt des leeren Zuges zur Zeche.

Tkp-3145 mit dem Förderschacht der Zeche "Jupiter".